SOLO aus dem BACKSTAGE #6: Oh mein Gott, ich habe mich blamiert. Was nun?

Shownotes

Wie gehe ich mit einer Blamage um? In dieser Solo-Folge von Bühne Frei _für lebensmutige Menschen, die auf der Bühne ihres Lebens stehen, _spreche ich über eine der größten Ängste beim Auftritt:

Was passiert, wenn mir ein Fehler unterläuft? Wie gehe ich mit einem Blackout um? Und wie kann ich gelassen bleiben, auch wenn etwas peinlich wirkt?

Du erfährst:

Warum wir unsere eigenen Fehler meist viel schlimmer wahrnehmen, als andere es tun? Wie du souverän mit Pannen, Versprechern oder Blackouts umgehst und weshalb jede Blamage ein wertvoller Trainingsmoment ist, der dich auf deiner Bühne wachsen lässt.

Am Ende wirst du spüren: Übung macht die Meisterin. Erst anfangen – und durch Erfahrung souverän werden.

Bühne frei für dich! Deine Anna

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Danke an: Anne Wermelskirchen für das Cover :https://www.quiddje-kreativbuero.de/ Marco Verreschi für den Soundcheck: https://www.instagram.com/marcoverreschi.voice/

Transkript anzeigen

00:00:02: Hallo und herzlich willkommen in meinem Podcast Bühne frei.

00:00:05: Heute aus dem Backstage Solo.

00:00:07: Ich bin heute alleine und spreche zu euch über ein bestimmtes wichtiges Thema, was ihr euch ausgesucht habt.

00:00:15: Also alle diejenigen, die bei meiner Umfrage bei Instagram mitgemacht haben.

00:00:20: Da habe ich ein paar Themen ausgesucht und ihr habt euch für das folgende Thema entschieden, für die folgende Frage.

00:00:27: Wie gehe ich mit sogenannten Glamagen?

00:00:30: Um Blamage.

00:00:32: Lass uns mal bitte, so wie immer, erst einmal auf den Begriff eingehen.

00:00:37: Blamage bedeutet Beschämung.

00:00:40: Jetzt kannst du natürlich die selbst beschämen oder du wirst von außen beschämt.

00:00:44: indem du aus der Gruppe ausgestoßen wirst, indem du gemobbt wirst und so weiter, über dieses beschämend Sprechmann nicht.

00:00:51: Es geht darum, dass du die Blamage, über die wir sprechen, selbst als solche empfindest.

00:00:56: Darüber sprechen wir heute.

00:00:58: Weil das, was du empfindest, deine eigene Wahrnehmung, ist immer noch etwas anderes als das, was die Leute darüber denken, ob du dich wirklich da blamiert hast und ob das wirklich beschämend war oder nicht.

00:01:10: So, es geht also um... Dein Gefühl, dein persönliches Gefühl.

00:01:14: Oh mein Gott, jetzt habe ich etwas angestellt.

00:01:16: Ich habe mich komplett blamiert.

00:01:18: Meine Haut ist rot angelaufen.

00:01:20: Ich schwitze, mein Herz klopft bis zum Hals.

00:01:24: Und alle Menschen auf dieser Welt, die gerade entweder im Raum sind oder auf der Fußgängerzone oder im Team-Meeting oder wo auch immer in welche Situation du dich auch immer befindest, gucken dich an und denken, wer weiß, was über dich.

00:01:39: So, über dieses Gefühl sprechen wir gerade.

00:01:41: Als Blamage kann man eine Situation beschreiben, in der du als Beispiel vor Menschen sprichst, sprichst, einen Vortrag hältst, eine Präsentation und einen kompletten Blackout bekommst.

00:01:53: Das heißt, du vergisst total, was der Inhalt deiner Rede oder deines Vortrages ist und kommst gar nicht weiter, weil du da in dem Moment einen absoluten Blackout hast.

00:02:04: Das könnte sich für dich wie eine Blamage.

00:02:06: anfühlen.

00:02:08: Das ist schon eine hohe Form, eine Blamage.

00:02:11: Gehen wir mal ein paar Stufen runter und nehmen uns ein paar Themen aus dem Alltag.

00:02:17: Es gibt immer wieder in Gesprächssituationen so einen Moment und ich kenne das absolut auch von mir, indem man miteinander spricht, mit jemanden spricht, gerade mit fremden Menschen, wo man die jetzt noch nicht so weiß, wie kommt das an und wie kommst du an.

00:02:31: Und dann passiert mir das, das ist so mein kleines Manko.

00:02:35: dass wenn ich mit fremden Menschen spreche, das Gefühl habe, ich muss überperformen, also spricht die Unterhaltung aufrecht erhalten, weil gerade beim Kennenlernen, es entsteht ja meistens so eine Stille, so eine Ruhe.

00:02:51: Und ich bin dann diejenige, die immer meint, diese Unterhaltung der Aufrechterhalten zu müssen und versucht und verkrampft irgendwelche Dinge zu erzählen.

00:03:00: Und dabei rutschen mir manchmal Dinge aus, die ja überhaupt nicht der Situation entsprechen.

00:03:06: Also, da kommt jemand.

00:03:07: Ich kenne ihn seit zwei Minuten und dann plaudere ich über Sachen, die ... Na ja, ihn zu dieser Situation überhaupt nicht passen.

00:03:14: Entweder verrate ich dann von mir viel zu intime persönliche Dinge, die man so in so einer Situation niemals machen würde und fühle mich dann beschämt und denke, Gott, Anna, was hast du denn da jetzt schon wieder gelammt?

00:03:25: Oder ja, oder ich frage die Person über ehrliche Dinge aus und verstehe dann im gleichen Moment meine Güte, du hast jetzt ungefähr hundertzwanzig Grenzen überschrecken.

00:03:38: Es ist Fakt, dass wir Menschen unserer strengsten Richterinnen und Richter sind.

00:03:45: Also, wir Frauen insbesondere, wir können das besonders gut uns klein zu halten, fertig zu machen und Nachgang zu tadeln und eine Situation, die der dein Gegenüber gar nicht als Blamable, als Blamage erlebt oder gefühlt hat, aber es für dich sich so anfühlt.

00:04:00: Stellt die oder erinnert dich mal an eine Situation aus deiner Schulzeit vielleicht und da gab es sicherlich etliche Situationen.

00:04:06: Ich kannte mich an eine, an eine sehr extreme Situation in meiner Schulzeit erinnern.

00:04:11: Das war ungefähr in der achten neunten Klasse.

00:04:14: Da mussten wir so eine Art Buchvorstellung machen.

00:04:16: Das war so das erste Mal, dass sie vor der Klasse alleine sprechen mussten.

00:04:20: Und ich war damals Ich weiß nicht, wie alt ich war, wie alt ist man dann in der Acht.

00:04:24: Auf jeden Fall war ich so drei, vier, fünf, maximal Jahre in Deutschland und war natürlich auch noch nicht so sicher in der Sprache allgemein, das war sowieso mein größtes Manko.

00:04:33: Und für mich war die Vorstellung, allein die Vorstellung, da vorne zu stehen und für meinen Klassenkameradinnen und Kameraden zu sprechen, das Schlimmste, was ich mir hätte vorstellen können.

00:04:44: Und die Aufgabe war also, irgendein Buch, was wir zu Hause uns freiwillig selbst aussuchen, auswählen, darüber eine Buchpräsentation, eine Buchvorstellung zu machen.

00:04:53: Wir durften aus dem Buch ein bisschen vorlesen, das zusammenfassen, glaube ich, und dann irgendwie, ja, ich weiß nicht, irgendwie ein Problem.

00:05:01: Das sollte auch ein Sachbuch sein, ein Problem darstellen und dann die Lösung, das war keine Ahnung, weiß ich jetzt gar nicht mehr so genau.

00:05:07: Ich kam mich sogar an den Titel.

00:05:09: Dieses Buch ist erinnern.

00:05:11: So sehr steckt mir das noch immer in den Knochen dieses Erlebnis.

00:05:15: Ich möchte jetzt auf den Titel nicht eingehen und auf dieses Buch.

00:05:17: Das ist nicht relevant für diese Geschichte.

00:05:20: Relevant ist aber das, was ich dabei erlebt habe.

00:05:23: Ich kann mich daran erinnern, dass ich keine Luft bekommen habe.

00:05:27: Mir fehlte, also mir schnürte alles die Kehle zu.

00:05:31: Ich hatte einfach keine Luft.

00:05:32: Ich konnte nicht atmen in dem Moment.

00:05:35: Und das weiß ich heute.

00:05:37: Hätte mir ein Schluck Wasser geholfen, hätte mir ein paar Atemtechniken geholfen, hätten mir andere Dinge geholfen, die ich jetzt als Tools und als Instrumente zu beherrschen weiß.

00:05:50: In diesem Moment war das das schlimmste Problem.

00:05:53: Ich würde im Nachgang sagen, rückwirkend, ich habe diese ganze Geschichte schon souverän gemacht.

00:06:00: Es geschafft den Inhalt, also die inhaltliche Vorstellung.

00:06:06: durchzuführen.

00:06:08: Ich bin auch nicht ohnmächtig geworden.

00:06:11: Ich hatte auch keinen Blackout inhaltlich.

00:06:13: Also ich bin dem roten Faden gefolgt.

00:06:15: Wahrscheinlich habe ich damals alles auswendig gelernt.

00:06:17: Das weiß ich gar nicht so genau.

00:06:18: Aber dieses Thema mit der Stimme, mit der zittrigen Stimme, mit dem, mit der Atemnot, das habe ich nicht in den Griff bekommen.

00:06:25: Das war wirklich, es fühlte sich an.

00:06:26: Ich hatte einen bestimmten Puls über zwei Hundert.

00:06:28: Ich weiß es nicht.

00:06:29: Es fühlte sich an wie kurz vor dem Tod.

00:06:32: Und deshalb kann ich auch diese Angst grundsätzlich komplett verstehen und nachvollziehen, warum so viele Menschen so eine Angst haben, für Menschen zu sprechen.

00:06:42: Und das war, glaube ich so in meinem Fall, das erste Mal, das erste extrem schlimme Erlebnis meiner allgemeinen Geschichte, wie ich dann vor Menschen sprechen musste und es einfach, also fast nicht hinbekommen habe.

00:06:58: Für mich habe ich diese Story als eine komplette Blamage abgebucht.

00:07:03: Also für mich war auch kein Zweifel dran.

00:07:05: Ich habe mich jetzt blamiert und die werden jetzt ungefähr drei Jahre nicht mit mir reden.

00:07:09: So.

00:07:10: Wie habe ich das als Kind damals überstanden?

00:07:13: Also gar nicht.

00:07:13: Ich habe den Blick gesenkt und ich war sowieso sehr schüchtern und dadurch, dass ich wie gesagt fremd war und sowieso nicht unbedingt extravertiert in dieser Klasse, habe ich mich dann irgendwo verdrückt, versteckt und habe mich glaube ich auch drei Tage lang versteckt.

00:07:30: Ich kann mich dann an ein Gespräch erinnern.

00:07:32: Ich weiß jetzt gar nicht mehr, ob das am gleichen Tag war oder am nächsten Tag oder wie auch immer, dass ein Mädchen auf mich zukam und sagte, Anna, du hast dir aber so ein tolles Buch ausgesucht.

00:07:41: Das Buch werde ich mir unbedingt besorgen und auch lesen.

00:07:46: Dieses Mädel war später eine gute Freundin.

00:07:51: Und in diesem Moment wurde mir so viel klar.

00:07:54: In diesem Moment habe ich gespürt, dass erstens jemand da war, der mir helfen wollte.

00:07:59: Also sie wollte mir bewusst Hilfe anbieten und mich stützen und mir sagen, es ist nicht so schlimm wie du es fühlst.

00:08:07: Und sie wollte mir damit zeigen, dass sie auf den Inhalt geachtet hat.

00:08:12: Also ja, durchaus verstanden, was ich da gesprochen habe, worüber ich geredet habe, auch wenn ich fast keine Stimme hatte, auch wenn ich vor Atemnot fast umgefallen bin.

00:08:23: Also es war scheinbar nicht so schlimm, wie ich das selbst empfunden habe.

00:08:28: Und das ist im Prinzip auch die Quintessenz, die erste, dass unsere eigene Empfindung, unsere eigene Wahrnehmung sehr, sehr oft sogar meistens nicht der entspricht, die die Außenwelt wahrnimmt.

00:08:43: Und ich würde dich gerne dazu einladen, die auch so eine Situation aus deinem Leben, aus deiner Vergangenheit rauszusuchen und zu überlegen, Mensch, war das wirklich so schlimm?

00:08:54: Und wenn das für dich damals so schlimm war, was genau?

00:08:58: War das der Inhalt?

00:08:59: War das das Atmen?

00:09:01: War das die zittrige Stimme?

00:09:03: War das, dass du einfach nur irgendeinen Quatsch geredet hast?

00:09:07: Also was war genau der Grund deiner gefühlten Blamage?

00:09:12: Dann darfst du reingehen in diese Situation und das nochmal hinterfragen, um zu einfach, um zu verstehen, was ist eigentlich mein Problem?

00:09:19: Von diesen Geschichten von Blamagen habe ich sicherlich auch so einige noch erlebt in meinem Leben, auch beim Sprechen von Menschen.

00:09:26: Ich kann mich an eine Moderation in meinem Leben erinnern.

00:09:29: Da habe ich den Künstler vertauscht, die Künstlerin.

00:09:32: Das bedeutet, ich habe sie falsch anmoderiert und sie war gar nicht dran.

00:09:36: Also ich habe mich in dem Zeitplan vertan.

00:09:39: Das war für mich in dem Moment wirklich eine sehr, sehr, sehr schlimme Situation.

00:09:44: Könnt ihr euch natürlich vorstellen.

00:09:46: Ich habe dann im Hintergrund nur das Zwischen gehört von Menschen, die mir sagen wollten, ah, na, das ist noch nicht so weit.

00:09:53: Also irgendwie hast du dich vertan.

00:09:54: So, und dann musste ich in diesem Moment reagieren und habe ziemlich humorlos sowas gesagt wie, oh, Entschuldigung, ich habe mich gerade vertan.

00:10:03: Es ist doch noch nicht der, sondern jetzt kommt der und der auf die Bühne.

00:10:08: Also die Situation, glaube ich, war für mich tatsächlich viel, viel schlimmer als für die Menschen, die im Saal saßen und mit zugehört haben.

00:10:14: Weil ich in dem Moment nicht nur verstanden habe, oh Gott, ich habe mich gerade blamiert, sondern ich habe mich als Versagerin gespürt, weil ich meine Aufgabe als Moderatorin in dem Fall ja nicht nachgekommen bin, weil ich mich als Moderatorin auf jeder Veranstaltung in der Verantwortung fühle und bin, nicht nur zu moderieren, sondern auch den Ablauf im Auge zu behalten, sogar den Veranstalter, der Veranstalterin manchmal zu helfen, hier und da zu sagen, jetzt ist der dran, jetzt ist der dran.

00:10:45: Es darf mir einfach nicht passieren, dass ich quasi den Ablauf durcheinander bringen.

00:10:49: Das darf den Künstlern passieren, das darf Menschen passieren, die sowas nicht so oft machen, aber einer Moderatorin darf das nicht passieren.

00:10:56: Das sind so Gedanken, die bei mir in diesem Moment durch den Kopf gegangen sind.

00:11:02: Diese Gedanken, die ich hatte, hatte aber meinem Publikum bestimmt nicht.

00:11:06: Also es gab bestimmt Leute, die dann gesagt, die für sich gedacht haben, mein Gott, Frau echt jetzt.

00:11:11: Und dann gab es aber und ich vermute, das war die Mehrheit, die gesagt haben, das hat es aber so verrehen gelöst, ist doch wunderbar, ist doch nicht schlimm, jetzt hast du dich entschuldigt, ist doch jetzt gut.

00:11:20: Und zwei Minuten später hat sich das Publikum einfach auf den nächsten Ekt konzentriert und ich war vergessen.

00:11:27: So.

00:11:28: Ich war vergessen.

00:11:29: Das ist übrigens auch ein wichtiger Satz.

00:11:31: Da möchte ich auch ganz, ganz, ganz kurz darauf eingehen.

00:11:34: Die gesamten Gefühle, Gedanken und diese extremen Vorwürfe in diesem Moment, die ich mir selbst gemacht habe, auch damals in der Schule als kleine Anna bei der Buchvorstellung.

00:11:47: Gehen nicht beim Publikum, bei Menschen, die dir zuhören, durch den Kopf.

00:11:52: Das bedeutet, das Gefühl, bei denen ist ja viel, viel, viel kälter, also wesentlich abgeflachter im Vergleich zu deinem Gefühl.

00:12:01: Und deswegen ist das auch so.

00:12:03: Das darf so die immer wieder in Erinnerung rufen, gerade in so einer Situation, in der du denkst, Gott, ich hab mich jetzt blamiert und die nächsten drei Jahre spricht hier keiner mit mir.

00:12:12: In dieser Situation empfindest du, Empfindest du?

00:12:15: Dein Empfinden ist viel intensiver als das Empfinden deines Publikums.

00:12:21: Auch wenn die sich kurz zwei, drei, vier Sekunden sogar vielleicht über dich ärgern, weil du da jetzt nicht die beste Performance hingelegt hast, werden die das nach zehn, zwanzig, dreißig Sekunden vergessen.

00:12:35: Und du hast dann immer wieder eine Chance, jetzt in meinem Fall als Moderatorin als Beispiel wieder auf die Bühne zu gehen und das wieder mit Scham, Präsenz, Souveränität wieder gut zu machen.

00:12:45: Nun kommen wir langsam zu der Frage, wie löse ich das Problem denn?

00:12:49: Also, wie, die zwei Dinge, wie vermeide ich überhaupt eine Blamage?

00:12:54: Und das zweite ist, wie gehe ich damit um, wenn es dann doch passiert?

00:12:57: Lass uns mal bei der ersten Frage starten.

00:13:00: Wie vermeide ich eine Blamage?

00:13:02: Um eine Blamage, einer Peilig-Situation entgegenzuwirken, musst du dich dafür trainieren, souveräner, resilienter und selbstbewusster zu werden.

00:13:13: Das bedeutet, dich darin üben, Fehler bewusst zu machen, vielleicht sogar, und das auszuhalten.

00:13:23: Die Erklärung dafür, du bist nicht der Mittelpunkt der Welt.

00:13:26: Du bist nicht der Mittelpunkt der Welt.

00:13:29: Nimm dich selbst nicht so ernst.

00:13:32: Du stehst zum Beispiel jetzt in meiner Station auf dieser Bühne und jeder Mensch, der im Saal sitzt, hat seine Welt in seinem Kopf.

00:13:40: Macht sich Gedanken, fragt sich was.

00:13:42: Die Hälfte hat das gar nicht mitbekommen, weil die noch im Handy rumtaddeln und was auch immer.

00:13:47: Also du bist nicht der Mittelpunkt dieser Erde.

00:13:51: Und die erste Übung, die ich dir wirklich ans Herz liegen würde, unbedingt ist eine bewusste Eine bewusste Entscheidung in einer sogenannten Blamage, in einer Situation, in der du dich schämst, bewusst reinzugehen und das immer wieder zu machen und das versuchen auszuhalten, ohne dich zu entschuldigen und sofort dann irgendwelche Sachen zu machen.

00:14:15: Ich war mal in einem Coaching, da ging es auch um solche Sachen wie Selbstbewusstsein trainieren und diese Frage abwerfen.

00:14:24: Was denken die anderen?

00:14:26: Da hat mein Coach damals gesagt, Anna, Du fährst jetzt in irgendeine Stadt, wo dich keiner kennt.

00:14:31: Also wenn du eine ganz harte Nummer bist, mach das in deiner eigenen Stadt, aber ich würde dir das am Anfang nicht empfehlen, fahr mal irgendwie zwanzig, dreißig, vierzig Kilometer weiter weg.

00:14:40: Geh durch die Fußgängerzone, bleib stehen und dann setz dich bitte auf den Boden und wenn du ganz krass bist, legst du dich einfach bitte dahin.

00:14:51: Und halt das aus!

00:14:53: Natürlich ist das etwas, was die Menschen gerade nicht erwarten, die an die vorbeilaufen.

00:14:57: Wahrscheinlich werden auch zwei, drei Fragen, geht es ihnen gut?

00:15:00: Kann ich ihnen helfen?

00:15:01: Weil es eine unerwartete Situation ist.

00:15:04: Kein Mensch macht das.

00:15:06: Also kein Mensch, der nicht so eine Übung machen muss, macht das.

00:15:11: Macht Dinge, die für dein normales Leben, für dein Leben, ja, außergewöhnlich sind.

00:15:16: Und für das Leben der anderen, die die gerade zuschauen.

00:15:19: Mach irgendwas, ja.

00:15:22: Lass uns mal kleiner anfangen, das ist vielleicht ein zu krasses Beispiel.

00:15:25: Ich habe mir damals richtig, richtig, richtig schwer damit getan, das wirklich durchzuziehen.

00:15:29: Ich habe es aber getan.

00:15:31: Ich fand jetzt diese Übung für mich damals gar nicht so nachhaltig, weil ich dann gedacht habe, na ja gut, jetzt liege ich da jetzt, halten die mich alle für total bekloppt.

00:15:38: Ich glaube, eine Frau hat mich angesprochen, hat gefragt, ob ich Hilfe benötige.

00:15:43: Und dann habe ich das im Liegen sogar erklärt, dass es hier nur so eine Resilienzübung.

00:15:47: Alles gut, mir geht es gut.

00:15:49: Und sie hat gelächelt und ist weitergegangen.

00:15:52: Dadurch, dass die Menschen mich aber nicht kannten und ich nicht in meiner gewohnten Umgebung, war diese Übung für mich gar nicht so nachhaltig.

00:16:01: mir einen anderen Weg gesucht und habe so kleine Situationen gefunden, die vielleicht weniger Hemmschwelle erfordern, aber leichter waren zu wiederholen.

00:16:09: Wie zum Beispiel Menschen auf der Straße ansprechen, indem man sagt, solche Sachen sagt wie, wow, haben sie einen schönen Mantel an.

00:16:18: Wow, dieses Kleid steht ihr da aber besonders gut.

00:16:21: Oder Menschen mit Kindern, wenn Kinder irgendwie, weiß ich nicht, mit Kindern kann man ja super leicht ins Gespräch einsteigen.

00:16:28: Wenn Kinder irgendwas Schönes, Verrücktes, Lustiges machen, das zu kommentieren, die Mutter anzugucken und sagen, wow, das ist ja wirklich cool.

00:16:36: Irgendwas, irgendwas.

00:16:38: Dinge, die du sonst nicht tust, einfach mal machen.

00:16:42: Menschen ansprechen, ist das eine.

00:16:45: Such die Situation aus, vor denen du eine Hemmung hast.

00:16:50: und versuche immer wieder diese Hemmschwelle zu überschreiten.

00:16:55: Also in der Schule, wenn du jetzt noch eine Schülerin und Schüler wärst, würde ich einfach sagen, melde dich einfach ein bisschen öfter, wenn du das sonst nicht machst als Beispiel.

00:17:04: Vielleicht versetzt du dich mal in die Situation, das ist eine gute Übung, um diese erstens Hemmschwelle zu überschreiten und zweitens dein Muskel, dein Blamagemuskel darauf zu trainieren, dass es vollkommen okay ist, sich mal zu blamieren.

00:17:18: und diesen Begriff blamieren vielleicht auch aus deinem Wortschatz nehmen, weil sich das für dich so anfühlt, aber für die Außenwelt gar nicht so schlimm erscheint.

00:17:30: Kommen wir jetzt auf dieses Beispiel auf der Bühne.

00:17:32: Wenn du jetzt zum Beispiel auf der Bühne oder im Vortrag bei der Präsentation von Menschen stehst und Dinge erzählst und auf einmal kriegst du den vollkommenen Heftigen.

00:17:42: Blackout ja also du weißt gar nicht was du gerade gesagt hast.

00:17:46: du verlierst komplett die nicht die Beherrschung sondern du verlierst komplett den inhalt den roten faden.

00:17:51: vielleicht fällt sogar die technik aus.

00:17:53: du bist quasi verloren so.

00:17:56: Das erste was du in dieser situation machen kannst ist.

00:18:01: bewusst zu atmen.

00:18:03: Die Menschen dürfen ruhig ansehen, dass es dir jetzt gerade unangenehm ist und trotzdem darfst du nicht ausflippen, sondern die Ruhe versuchen zu bewahren, indem du einfach tief durchatmest.

00:18:14: Der Atem, die Atmung ist eine absolut wichtige Geschichte in dieser Situation.

00:18:21: Du erinnert sich an meine Situation als Schülerin bei dieser Buchpräsentation.

00:18:25: Hätte ich Geatmet vorher, schon in der Vorbereitung, wer mir das nicht passiert.

00:18:33: Wenn ihr das währenddessen passiert, bleibst du kurz stehen, legst bitte deine Hand entweder auf die Brust oder auf den Bauch, spürst in dich hinein, machst vielleicht nur für ein paar Sekunden so, dass es keiner groß mitbekommt, die Augen zu unatmen, zwei, drei Mal richtig tief ein und aus.

00:18:58: Erster Punkt.

00:19:00: Dein Nervensystem beruhigt sich alleine schon durch dieses Atmen.

00:19:05: Vielleicht kriegst du sogar dadurch den Atem im Griff.

00:19:10: Ich würde dir immer empfehlen in so einer Situation, bevor du von Menschen sprichst, bevor du an eine Präsentation oder einen Vortrag hältst, immer ein Wasser parat zu haben, neben dir stehen zu haben, Glas Wasser.

00:19:21: Trink bitte Wasser, nachdem du geatmet hast.

00:19:24: Bitte nicht alles gleichzeitig.

00:19:25: Es ist auch nicht schlimm, wenn Menschen sehen, dass du gerade ein Päuschen machst.

00:19:30: Ja, die wissen noch gar nicht, dass du raus bist.

00:19:31: Vielleicht ist es einfach gut, wenn du in dem Moment atmest, ein Schluck Wasser trinkst.

00:19:38: Wenn du immer noch, du hast dadurch schon Zeit verschafft von ein paar Sekunden, wenn dir der Inhalt der rote Faden immer noch nicht eingefallen ist, würde ich an diesem, in dieser Situation folgendes sagen.

00:19:51: Wo war ich gerade?

00:19:52: Kann mir das jemand sagen?

00:19:54: Wenn du dich in einem Team-Meeting befindest oder in einer Gruppe, wo dich Menschen kennen und auch Interesse daran haben, dass du weiter kommst, weil auf die Uhr geguckt wird, wann wir ja fertig werden und so weiter.

00:20:06: Und die sitzen ja auch da und sind auch dafür da, um die zuzuhören.

00:20:10: Nutze in diesem Moment die interaktive Kommunikation mit deinem Publikum, mit deinen Leuten, die die gerade zuhören.

00:20:16: Du kannst durchaus zugeben, ob sie grad den Faden verloren haben, kann ja grad jemand helfen.

00:20:21: Wo war ich denn gerade?

00:20:23: Wo war ich gerade?

00:20:24: Kann mir das jemand sagen?

00:20:26: Schon hast du in dem Ball zurückgespielt.

00:20:28: Du hast eine kleine Kontrollfrage gestellt.

00:20:30: Hören die mir überhaupt zu.

00:20:32: Das heißt, dein Publikum ist jetzt am Zug.

00:20:34: Wird die helfen?

00:20:35: Irgendjemand wird sagen, ah, das und das und das hast du gerade gesagt.

00:20:38: Und spätestens da wird dein Faden roter Faden wieder zurück zu dir finden.

00:20:43: Da gebe ich dir Versprechen ab.

00:20:45: Auf jeden Fall.

00:20:47: Weil irgendwann ist dein ... System wieder runtergefahren, deine Nervosität ist in der Stelle wieder vorbei und du hast dich wieder gefangen.

00:20:55: Nicht im Fehler verharren, ganz, ganz wichtig.

00:20:59: Nicht in dem Fall anfangen, sich zu überentschuldigen und nicht zu lange in dieser Situation verweilen, sondern wirklich weitermachen.

00:21:08: Und nicht gedanklich auch im Gefühl in dieser Situation verharren, sondern es ist passiert, weiter geht es.

00:21:14: souverän bleiben, die Stimme wieder auf die vernünftige, gute, gesunde Stimmlage bringen und weiter geht's.

00:21:23: Übrigens, was die gesunde Stimmlage ist, lernst du bei mir in meinem sechswochen Programm, bring dich um deine Story auf deine Bühne.

00:21:33: Letztendlich ist auch das Thema, von Menschen sprechen und Blamagen zu vermeiden, etwas, was man üben kann.

00:21:41: Übung macht den Meister, die Meisterin, Je öfter du dich in diese Situation begibst, bewusst, desto leichter wird dir das von Mal zu Mal fallen, von Menschen zu sprechen.

00:21:55: Es wird dir auch von Mal zu Mal leichter fallen, deine Fehlerchen vermeintlichen zu akzeptieren, die selbst zu verzeihen und einfach weiterzumachen.

00:22:06: Durchzuatmen.

00:22:07: Wie gesagt, nochmal diese interaktive Kommunikation nutzen mit deinem Gegenüber, wenn das gerade passt, durchatmen, Glas Wasser trinken und weitermachen.

00:22:17: Und nun kommen wir langsam zum Ende und ich möchte nur noch Folgendes sagen.

00:22:23: Blamagen sind keine Katastrophen, sondern Trainingsmomente.

00:22:29: Unser Publikum sieht uns sehr oft viel wohlwollender, als wir glauben.

00:22:34: Und wenn wir üben, stolpern, wieder aufstehen, dann wächst genau daraus unsere Souveränität.

00:22:40: Und wenn wir das auch noch vor Publikum machen, dieses sich blamieren, also quasi stolpern, ja, und dann uns irgendwie wieder hoch rappeln, aufstehen und wieder Souveränen uns hinstellen mit breiten Schultern, dann, glaube ich, bekommen wir auch von unserem Publikum noch mehr Applaus, noch mehr Zustimmung und noch mehr Wohlwoll.

00:22:59: Wenn du heute also mit dem Gedanken spielst, dich zu zeigen, deine Stimme hörbar zu machen, deine Inhalt in die Welt zu tragen, wirksam zu sein, etwas zu verändern, deine Stimme einzusetzen, dann mach es.

00:23:13: Geh los.

00:23:15: Geh los.

00:23:16: Denk an mein Beispiel in der fremden Stadt auf dem Bodenlegen.

00:23:19: Denk dir diese Übungen aus.

00:23:21: Bring dich bewusst in einer Situation, in denen du Hemmschwellen überschreitest, dich bewusst blamierst sozusagen, bewusst beschämst selbst.

00:23:32: um zu lernen, mit dieser Situation umzugehen, um die selber nochmal dran zu erinnern.

00:23:37: Du bist nicht der Mittelpunkt der Erde.

00:23:39: Die Menschen interessieren sich gar nicht für dich.

00:23:41: Die interessieren sich meistens für sich selbst in diesem Moment.

00:23:45: Und auch wenn ein, zwei, drei Leute da sind, die dich gerade doof finden, dann dieses Gefühl zu haben, das auszuhalten.

00:23:53: Das muss gelernt sein.

00:23:55: Wenn im Publikum ein, zwei, drei, vier Leute da sind von, ich weiß nicht wie vielen, das ist natürlich immer manchmal möglich, dann auch dieses Gefühl oder die Annahme aushalten, dass du gerade von vier Leuten von vierhundert nicht gemocht wirst.

00:24:10: Aushalten.

00:24:11: Aushalten.

00:24:12: Das bringt dich nicht um, sondern es macht dich stärker, souveräne und wirksamer.

00:24:18: Geh los.

00:24:19: Geh los.

00:24:20: Auch wenn es nicht perfekt ist.

00:24:23: Auch wenn es noch nicht perfekt ist, genau darin liegt die Magie.

00:24:28: Einfach losgehen, anfangen, dich ausprobieren, auf die Schnauze fallen, wieder aufstehen und weitergehen.

00:24:36: Bühne frei für dich.

00:24:39: Bis zum nächsten Mal, deine Anna.

00:24:42: Hallo nochmal und vielen, vielen Dank, dass du bis zum Schluss geblieben bist.

00:24:46: Ich hoffe, du fühlst dich jetzt ein Stückchen mutiger und klarer für deinen nächsten Schritt auf die Bühne deines Lebens.

00:24:53: Wenn dir die Folge gefallen hat, abonniere den Podcast bühnefrei, schenke mir gerne fünf Sternchen und teile ihn mit einer Freundin oder einem Freund.

00:25:02: die ebenfalls von dieser Reise profitieren könnten.

00:25:05: Lasst uns diese wichtigen Botschaften in die Welt tragen, sei gerne ein Teil davon.

00:25:10: Und nun sage ich Danke und auf Wiederhören in meinem Podcast.

00:25:14: Bühne frei für Menschen, die auf der Bühne ihres Lebens stehen.

00:25:18: Bis zum nächsten Mal, deine Anna.

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